Am 29. April startete unser Mitglied Christoph Nitsch – gemeinsam mit unserem neuen Gastmitglied Alfred Glatzmeier und mit Andreas Kranzmayr – auf seiner LIGHTNESS bei der 28. Auflage der legendären Regatta La Duecento in Caorle. Diese führt von Caorle über Grado rund um die Insel Susak in Kroatien und dann wieder zurück nach Caorle – 200 Meilen direkte Strecke.
Nach dem Start um 11:00 Uhr gestaltete sich der Weg zur ersten Bahnmarke, der Ansteuerungstonne vor Grado, eher zäh. Eine Kreuz bei leichten Winden stellte viele Teilnehmer vor taktische Fragen: Eher unter Land oder lieber hinaus aufs offene Wasser? Die Crew der LIGHTNESS wählte einen Mittelweg und konnte im Mittelfeld die Tonne runden. Auf dem neuen Kurs unter Gennaker holte LIGHTNESS auf dem Weg entlang Istrien sukzessive auf. Auf Höhe des Limski Fjords wurde das Feld bei Einbruch der Dunkelheit von Flautenlöchern gefordert. Hier war Aufmerksamkeit und Durchhaltevermögen gefragt. Der LIGHTNESS Crew gelang es, in diesem Schwachwindgebiet etliche Boote zu überholen, und segelte sich mit den ersten Windstrichen frei. Nun ging es zügig weiter Richtung Süden. Die LIGHTNESS hatte mittlerweile die übrigen vier Trimarane des Feldes hinter sich gelassen und segelte bald auf Platz 6 des gesamten Feldes, das aus 52 Startern bestand. Der nordöstliche Wind ermöglichte mit aufgeschrickten Schoten eine rauschende Fahrt am Leuchtfeuer Porer vorbei über den Kvarner. Die Aufholjagd ging weiter und so konnte LIGHTNESS die Insel Susak, die im Morgengrauen erreicht wurde, als zweites Boot runden. Vor ihr war nur mehr die QQ7, eine Farr 53. Nach der Umrundung Susaks ging es auf dem anderen Bug bei zunehmendem Nordostwind Istrien entgegen. Es dauerte nicht lange und die LIGHTNESS konnte auch die Farr 53 überholen. Ein wilder Ritt zurück über den Kvarner bei mittlerweile 2 bis 3 Meter Welle war der spektakulärste Teil der Regatta. Mit 12 bis 15 Knoten in Führung über den aufgewühlten Kvarner zu fliegen, hat bei der Crew tiefe Eindrücke hinterlassen. Nach dem Erreichen der Südspitze Istriens wurde der Ritt wieder ruhiger, aber es ging weiterhin zügig voran. Erst als auf Höhe von Umag, wo der Wind etwas nach Norden drehte und auch nachließ, schoben sich die großen Kielboote wieder an die LIGHTNESS heran. Der spätere Sieger überholte die LIGHTNESS mit einer großartigen Geste in Lee. Für die Crew der LIGHTNESS war diese Ehrenbezeugung einer der Höhepunkte des Rennens.
Bis zur letzten Bahnmarke, der Tonne Mambo 2, war für die LIGHTNESS aufkreuzen angesagt, denn die Höhe der beiden Kielboote konnte sie nicht fahren. Auch die letzten 10 Meilen entlang der Küste zurück nach Caorle mussten noch einmal gegen den immer mehr nach Westen drehenden Wind erkämpft werden.
Nach der Ankündigung der Ankunft über Funk wurde LIGHTNESS von zwei Schlauchbooten mit Kameras empfangen und die letzte Meile ins Ziel begleitet. Die Ankunft wurde live im italienischen Fernsehen übertragen.
LIGHTNESS ging um 19:09:38 nach 32 Stunden und 10 Minuten als drittes Boot über die Ziellinie und holte die Line Honours in der Gruppe der Trimarane. Nach verrechneter Zeit ergab das den zweiten Platz nach dem Trimaran Namaste, der von Klaus Zwirner und Carolina Flatscher gesegelt wurde, die um 20:51:37 die Ziellinie querten.
„Die Flotte der La Duecento mit ihren Top-Seglerinnen und -Seglern über mehrere Stunden bei der ersten Teilnahme in einem Boot anzuführen, das man mit viel Schweiß und Herzblut mit den eigenen Händen gebaut hat, ist so überwältigend, dass ich meine intensiven Eindrücke erst einmal verarbeiten muss.“, antwortete Christoph Nitsch auf die Frage einer italienischen Reporterin.
Wir gratulieren und freuen uns auf die weiteren Regatten der LIGHTNESS, besonders wenn sie wie hier live am Tracking mitverfolgt werden können.
Das Tracking kann unter diesem Link im Replay nachverfolgt werden:
Wer den emotional kommentierten Zieleinlauf nachsehen möchte, findet diesen hier: https://fb.watch/cPLVpCYhzF/
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