Gloria und Alex Lehner vom SVW-YS schrammen nur knapp am Gesamtsieg vorbei!
Nachdem wir an den Regatten auf der Alten Donau aus terminlichen Gründen nicht teilnehmen konnten war die traditionelle Frühjahrsregatta in Bezdrev unser Saisonauftakt. Entsprechend motiviert sind wir, Gloria und ich, am Freitag Abend den gewohnten Weg nach Bezdrev nahe Budweis hochgefahren. Das ist, seitdem die Autobahn fast bis zur Grenze geht, schon fast ein „Heimspiel“ für uns geworden. So gegen 1830 dort angekommen werden wir herzlichst von den altbekannten Gesichtern empfangen und so als hätte ich vorbestellt, fühlen sich die dort offensichtlich verpflichtet den Platz, an dem ich schon so oft gestanden habe freizuräumen und wir dürfen uns wieder an einem schönen ebenen Platzerl neben dem Bootshaus einparken und unser „Hotel bella vista“ mit Strom versorgen. Es ist saukalt und der NW. Wind bläst wir vorhergesagt mit 4-5 Bft. Das Boot ist schnell aufgebaut, und im Gegensatz zu letztem Jahr verzichten wir aufgrund der Kälte auf einen Probeschlag und außerdem wurde während wir noch am Aufbauen waren direkt neben uns ein Pirat neu getauft und wir wurden schon freundlich in die geheizte Bude gewunken und hatten auch schon das erste Budvar in den Händen. Und dann die erste Runde Schnaps, wie sollte es anders sein…
Dann packten sie wie gewohnt die Instrumente aus und begannen ihre altbekannten Lieder zu trällern. Gerade als ich ein Foto machen wollte, erinnerte mich Facebook an ein Foto das vor 5 Jahren entstanden ist und das war beinahe eine Kopie der aktuellen Situation. Da ich mich aber noch an das Kopfweh damals erinnern konnte machten wir so gegen Mitternacht den polnischen, was sich am Sa. Morgen als sehr gut erweisen sollte.
Der Samstag begrüßte uns mit 8°C und ca. 2 Bft und es mußte in der Nacht auch geregnet haben, also mit klammen Händen die Persenning entfernen und langsam eine Leine nach der anderen durchkontrollieren, es ist ja doch schon eine Weile her, dass sie gebraucht wurden.
1000 Steuermannsbesprechung – ca. 10 Min. tschechisch, die Deutsche Übersetzung war etwas kürzer- der Bojenleger sagt „alles wie immer“ und etwas widerwillig aber doch bewegen sich alle ins Wasser.
Pünktlich 1100 erste Wettfahrt, guter Start, aber leider ein Stück die falsche Seite, bis ich sah, dass eben nicht alles so war wie immer, also umlegen und gasgeben. Nach einigem Kampf mit uns selber sind wir mit dem (wenn auch sehr engen) 3. Platz als Auftakt recht zufrieden.
5 Minuten Pause, Start zur 2, Wf. gut erwischt und erster an der ersten Tonne dicht gefolgt von Sivy.
Downwind ist er vorne und Upwind holen wir ihn wieder, wobei durch einen 30° Dreher die Kreuz zu einem Anleger wurde, was Josef offensichtlich zu spät bemerkt hat. Downwind war dann logischerweise dasselbe. Wobei wir es diesmal noch mit Spi – kreuzen probierten und zu unserer Überraschung ließ uns der Wf-leiter trotz Anliegerwind, der teilweise am zusammenbrechen war noch eine dritte Runde fahren! Später wurde gemutmaßt, dass das was mit der Targettime zu tun hatte, aber was solls, wir konnten unseren 1er ins Ziel bringen .
Die dritte Wf. sah im Grunde nicht viel anders aus, mit der Ausnahme, dass zwischen uns, Sivy, Tobolka und dem Rest des Feldes ein Loch von fast einer ganzen Bahnlänge klaffte und das obwohl die Wf. auf 2 Runden verkürzt wurde. . Unser zweiter 1er stand zu buche! Das ist natürlich Josef nicht entgangen und so verschärfte er die Gangart in der Vierten Wettfahrt und noch dazu haben wir den Start verhaut. Wieder wurde verkürzt und so konnten wir nicht mehr viel reparieren und hatten die letzte Downwind hart mit CZE 95 zu kämpfen, dem aber kurz vor der Leetonne ein Steuerfehler unterlief und so konnten wir einen vierten Platz gerade noch ins Ziel retten.
1530 wieder an Land stellte wir fest, dass wir ex aequo mit Sivy in Führung lagen, worüber wir einerseits recht zufrieden waren und andererseits das Programm für den Sonntag klar vorgegeben war. Der Abend war eher kurz und der Sonntag begrüßte uns mit 6°C und zunächst kaum Wind.
Der Wettfahrtleiter hatte am Samstag noch verlauten lassen, dass er beabsichtigt am Sonntag noch 3 Wettfahrten zu starten und dass er schlechtere Bedingungen erwartet als am Samstag- interessant dachte ich mir!
Nunja, erstens kommt es anders zweitens als man denkt! 0930 kommt eine schöne Brise aus NW auf, der Wind, der zumeist hier vorherrscht und raus geht´s auf´s Wasser. Und schon beim ersten Start war zu erkennen, dass Josef was gegen unsere aktuelle Plazierung hat, aber dann riskierten wir die Mitte, was sich als sehr gut herausstellt und segeln auf und davon, also wieder “1“ .
6.Wf. Start medium und sofort im Infight mit Josef und wir setzen uns gemeinsam mit Tobolka, der uns mit respektabstand folgt nach vorne ab, erste an der Luv, downwind hat er uns wieder- daran müssen wir definitiv noch arbeiten! Und dann läßt er nichts mehr anbrennen, so dass dieser Punkt wieder an ihn geht. Alles spitzt sich also auf die letzte Wettfahrt zu und da deckt er uns bereits beim Start ab und wir tragen up und down unsere eigene Regatta aus, da es nur noch um eins oder zwei gehen kann. Wieder ist mal er vorn, mal wir und auf der letzten Downwind segeln wir gefühlt den halben See ab, (Luvduell bis der Arzt kommt) und können es leider nicht verhindern, dass er an der letzten Leetonne Innenposition hat und somit gewinnt er mit einer halben Bootslänge über uns, was uns zwar nicht glücklich macht, aber bis wir wieder an Land sind überwiegt dann eher die Zufriedenheit über das erkämpfte Resultat! Immerhin, 7 Wettfahrten zum Saisonauftakt und um einen Hauch den Gesamtsieg verpasst, kann sich schon sehen lassen.
Es war wie immer super familiär hier und ich freu mich schon auf´s nächste Jahr
Dann ging alles zackig und Gloria war pünktlich um halb fünf wieder im Zug nach Wien.
Euer Alexander
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